Fußbodenheizung in einer Holzbalkendecke - kein Problem! |
Es vergeht fast keine Woche, in der nicht im Rahmen einer Altbausanierung die Janßen-Fußbodenheizung im Trockenaufbau in eine historische Holzbalkendecke integriert wird. Es handelt sich dabei um Techniken, die bereits seit über 50 Jahren erfolgreich von uns zum Einsatz gebracht werden, also um nichts Neues.
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Regelmäßig findet man zu Beginn der Baumaßenahme eine Bausituation vor, die ähnlich dieser ist. Eine alte Holzbalkendecke, bei welcher die Gefache z.B. mit einer Schüttung verfüllt worden sind. In diese Holzbalkendecke soll eine Fußbodenheizung im Trockenaufbau integriert werden und viele "Fachleute" sagen dann: "Das geht nicht - wir brauchen Estrich!" Diese Behauptung ist natürlich Unsinn... |
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Die Integration der Fußbodenheizung in die Decke wird vor allem dann vorgenommen, wenn man keine ausreichende Aufbauhöhe für eine neue Bodenkonstruktion zur Verfügung hat oder wenn man zwingend auf Treppenansätze, Tür- oder Fensterlaibungen Rücksicht nehmen muss und deswegen keinen Neuaufbau vornehmen möchte. In einem ersten Schritt werden zunächst die einzelnen Gefache leergeräumt. |
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In diesem Zusammenhang ist es seitens der Janßen-Fußbodenheizung nicht zwingend erforderlich, dass die Gefache komplett von der vorhandenen Füllung befreit werden. Wichtig ist lediglich, dass die erforderliche Aufbauhöhe über die Gesamtbreite des Gefaches zur Integration der Heizrohre mit den Aluminium-Wärmeverteilern zur Verfügung steht und dass die Heizrohre eine druckfeste (zumindest punktuelle) Auflagefläche haben. |
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Wichtigste Voraussetzung für die Integration der Janßen-Fußbodenheizung in eine Holzbalkendecke ist somit ein Hohlraum von 30 mm Höhe innerhalb der Gefache und über die gesamte Gefachbreite - also direkt unterhalb des späteren Oberbodens (oder unterhalb eines Blindbodens) - zur Aufnahme der Kupferrohre mit den aufgesteckten Aluminium-Wärmeverteilern. |
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Im Übrigen sind Sie als Bauherr oder Architekt völlig frei in der Gestaltung der Bodenkonstruktion, mithin insbesondere hinsichtlich der Art der Wärmedämmung (Dämmplatten, Mineralwollen, Schüttungen etc.) oder etwaiger Schallschutzmaßnahmen. |
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Gerade im Hinblick auf die Wärmedämmung sowie die Schallschutzmaßnahmen bzgl. des Trittschalls gibt es unter Architekten und Bauherren die unterschiedlichsten Ansichten und Präferenzen. |
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Während die einen im Rahmen der Wärmedämmung Wärmedämmplatten bevorzugen, möchten andere lieber Dämmschüttungen oder -mineralwollen zum Einsatz bringen. Wir sind der Meinung, dass hier jeder machen soll, was ihm am sinnvollsten erscheint und machen vor diesem Hintergrund keine verbindlichen Vorgaben in Bezug auf die Bodenkonstruktion. |
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Während auf dem vorherigen Foto ein Beispiel für eine Bodenkonstruktion mit einer Wärmedämmwolle zu sehen war, sehen Sie hier rechts ein Bespiel für eine Wärmedämmung in Form einer Dämmplatte. Auf einer solchen Wärmedämmplatte kann das Kupfer-Heizrohr ohne weitere Fixierung liegen.
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Bei dieser Sanierungsmaßnahme entschied sich die Bauherrschaft beispielsweise dafür, in die Gefache Hartfaserplatten oberhalb einer Wärmedämmschüttung einzubringen. Die Heizrohrschlangen aus Kupferrohr ( 18 x 1 mm, halbhart) liegen ohne Fixierung frei auf den Faserplatten. Die Deckenbalken ragen 30 mm hoch über die Faserplatten hinaus und schaffen so den Hohlraum zur Aufnahme der Fußbodenheizung. Der Holzdielenboden wird anschließend direkt oberhalb der Heizebene auf die Balken verschraubt. |
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Sofern statt der nicht komprimierbaren Dämmplatten vorzugsweise eine nicht gebundene Schüttung oder Wolle eingebracht werden soll, so ist es erforderlich, dass zwischen die bestehenden Balken eine Konterlattung als feste Auflagefläche für die Heizrohre eingezogen wird.
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Nach der Montage der Heizrohrschlangen kann dann die Schüttung eingebracht werden. Falls gewünscht, kann man die Schüttung zusätzlich noch mit einer dünnen Folie abdecken.
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Danach erfolgt die Verlegung des Oberbodenbelags. Weil die Fragen regelmäßig an uns herangetragen wird: |
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Alternativ könnten Sie oberhalb der Heizebene zunächst eine Verlegeplatte (z.B. eine 20+ mm starke OSB-, MDF-, Span- oder Sperrholzplatte) vollflächig aufbringen und darauf dann einen Parkettboden kleben. Durch die Janßen-Fußbodenheizung erfahren Sie keine Einschränkungen in Bezug auf die Wahl des Oberbodens. |
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Regelmäßig haben historische Holzbalkendecken unterschiedlich breite Gefache. Hinzu kommt, dass bei manchen Bauvorhaben werden die alten, bestehenden Balken mit weiteren Holzbalken-Anlaschungen statisch verstärkt, wodurch sich die Gefachbreiten ändern. Was Architekten und Bauherren in diesem Zusammenhang besonders an der Janßen-Fußbodenheizung schätzen, ist die Tatsache, dass es systemseitig keine festen Rastermaße gibt.
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Um im späteren Heizbetrieb eine möglichst ausgeglichene Bodenoberflächentemperatur zu gewährleisten, werden die Längen der Aluminium-Wärmeverteiler Ihrer konkreten Bausituation (mithin den Gefachbreiten) werksseitig individuell angepasst. |
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Es stehen hierzu Längen von 120 bis 600 mm zur Verfügung. Falls die Gefache breiter als 60 cm sein sollten, würden pro Gefach zwei Heizrohr mit dann entsprechend kürzeren Aluminium-Wärmeverteiler zum Einsatz gebracht. Rechts sehen Sie ein Beispiel von einem sehr kurzen Alminium-Wärmeverteiler (150 mm) für eine Gefachbreite von 180 mm.
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Für eine fachgerechte Planung übersenden Sie uns bitte in diesem Fall einen Grundriss der Räume, aus welchem auch die einzelnen Gefachebreiten sowie die Breite der Balken zu ersehen sind. |
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Bei der Sanierung historischer Gebäude kommt es häufig vor, dass die Gefachbreiten extrem sind. Beim hier zu sehenden Gutshof Falkenhagen waren es beispielsweise 80 cm zwischen den Balken. Es kam eine komprimierbare Wärmedämmung zum Einsatz. Aus diesem Grund wurden alle 1 bis 1,5 Meter eine Konterlattung als Aufflagefläche für die Heizrohre eingezogen, um ein Einsinken der Heizrohre in die Wärmedämmung zu verhindern. |
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Die Heizrohrschlangen sollten idealerweise in einer Ebene liegen. Aus diesem Grund ist es im Regelfall erforderlich, die historischen Balken ca. 30-40 mm breit und tief einzuschneiden, um das Heizrohr von einem Gefach ins andere führen zu können. |
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Dies ist zuvor mit einem Statiker zu besprechen. Wir haben jedoch in 50 Jahren noch von keinem Fall gehört, in welchem die Einschnitte aus statischen Gründen nicht vorgenommen werden konnten. |
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Falls man aus irgendwelchen Gründen keine Einschnitte in die bestehende Balkenlage vornehmen kann oder will, besteht u.U. noch eine andere Möglichkeit, die 30 mm hohe Heizebene zu schaffen. |
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Das bedeutet, dass auf der ursprünglichen Balkenlage eine weitere Balkenlage (im Regelfall KVH-Holz, 30 mm hoch, 40-60 mm breit) aufgebracht wird. Die aufgedoppelten Lagerhölzer werden anschließend mit einem ca. 30-40 mm breiten und tiefen Einschnitt versehen, durch welchen die Heizrohre von einem Gefach ins nächste geführt werden. |
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Wie Sie rechts sehen können, werden gelegentlich pro Gefach auch mal zwei Heizrohre verlegt. Dies kommt immer dann vor, wenn die Gefachbreite größer als 600 mm ist. |
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Noch ein statischer Hinweis: Das wassergefüllte Kupferrohr mit den aufgesteckten Aluminium-Wärmeverteilern hat pro m² ein Gewicht von ca. 5 kg. |
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Nach der Montage des Heizrohrsystems kann mit der Montage des Holzbodens begonnen werden. Idealerweise werden die Aluminium-Wärmeverteiler erst kurz vorher auf die Heizrohre aufgesteckt, damit eine Beschädigung der Heizfläche während der Holzbodenmontage verhindert wird. |
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Sollten Sie noch Fragen zur Integration einer Janßen-Fußbodenheizung in eine Holzbalkendecke haben, zögern Sie bitte nicht uns anzurufen! Ein weiteres Bespiel für die Integration der Janßen-Fußbodenheizung in eine Holzbalkendecke finden Sie unter folgendem Link!
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